Wanderausstellung, 2021-23
Ausstellungsdesign: Studio Rustemeyer
Kuratiert von Dominique Gauzin-Müller, Kyra Bullert
Projektleitung: Johanne Mazeau-Schmid, Marlène Rigler
Ausstellungsrafik: Anna Kraus
Ausstellungsfotografien: Attila Acs
Der Gebäudesektor produziert etwa 40 % der Abfälle und Treibhausgasemissionen und verbraucht gleichzeitig 60 % der Ressourcen. Eine radikale Veränderung ist notwendig. Dafür plädiert das „Manifest für eine glückliche und kreative Frugalität in der Architektur und der Planung von städtischen und ländlichen Gebieten“, das im Januar 2018 von drei französischen Pionieren aufgesetzt wurde. In drei Jahren wurde es bereits von fast 12.000 Menschen in 65 Ländern unterzeichnet. Diese Einsicht stößt auf Resonanz. Im Mai 2019 veröffentlichte der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) einen Text mit dem Titel „Das Haus der Erde“. Das gemeinsame Ziel ist eine Architektur, die natürliche Ressourcen mehr respektiert, Bestehendes umwandelt, bevor sie Neues baut, die erneuerbare Materialien und lokales Know-how schätzt, die robuste technische Lösungen bevorzugt und ein Gleichgewicht zwischen Tradition und Moderne vorschlägt. Es gibt bereits eine große Zahl von Gebäuden, die als „genügsam“ bezeichnet werden können. Die Ausstellung zeigt inspirierende aktuelle Beispiele auf beiden Seiten des Rheins: 20 aus der sehr engagierten französischen Region „Grand Est“ und 15 aus dem deutschsprachigen Raum (Baden-Württemberg, Schweiz und Vorarlberg). Dieser deutsch-französische Dialog lädt Fachleute und die breite Öffentlichkeit ein, an dem sich vollziehenden Paradigmenwechsel teilzuhaben.
— Dominique Gauzin-Müller